Wer morgens nach einer besonders schönen Aussicht auf den Rhein bei Sonnenaufgang sucht, der kommt an dieser Tour nicht vorbei! In diesem eher nicht so bekannten Stadtteil nahe der Grenze zu Leverkusen lässt sich eine außergewöhnliche Idylle erleben und die beginnt und endet in diesem Fall im Schlosspark Stammheim, in dem hunderte der berühmten, grünen Halsbandsittiche hoch oben in den Bäumen leben und gesangstechnisch ihr Bestes geben.
Dauer: 1 bis 2 ½ Stunden * Kilometer: 4-9 km * Schwierigkeit: Leicht
Parken kann man leicht vor dem Haupteingang des Schlossparks. Vor den Parkmauern auf der Egonstraße oder der Stammheimer Hauptstraße ist eigentlich immer ein Parkplatz frei. Meine liebste Tageszeit bei Sonne ist wie erwähnt der frühe Morgen. Hier hat man die Wege und Skulpturen mitsamt der beeindruckenden Idylle noch (fast) ganz für sich allein.
Die Künstler:innen zu den aktuell 74 Skulpturen und Installationen kann man sich auf dieser Seite des Schlossparks Stammheim anschauen. Die Initiative wurde von bildenden Künstlern, Kunsthistorikern und Kaufleuten gegründet und hat es sich zum Ziel gesetzt, Kunst und Kultur im rechtsrheinischen Kölner Raum zu fördern. Sobald Veranstaltungen wieder möglich sind, werden auch Führungen angeboten.
Apropos Schlosspark… wo ist eigentlich das dazu gehörige Schloss? Es lässt sich leicht erahnen: 1944 wurde es im Krieg zerstört. Der Park mit seinen üppigen 80.000 m² wurde bereits 1830 gegründet und daher verwundert es nicht, dass es hier diese wahnsinnig schöne Ansammlung riesiger, schattenspendender und teilweise exotischer Bäume gibt. Und wie es sich für einen Schlosspark gehört, darf ab April auch die farbenfrohe Magnolienblüte nicht fehlen.
Bevor es nun bald rechts entlang Richtung Rhein geht, erscheint auf der rechten Seite ein leerstehendes Gebäude. Das Ulrich-Haberland-Haus wurde 1955 von Bayer als Altenwohnheim für ehemalige Mitarbeiter erbaut. Ab 1998 wurde es dann drei Jahre lang als Studentenwohnheim genutzt und seitdem steht es bedauerlicher Weise leer. Irgendwie schwer nachzuvollziehen, denn an so einem besonderen Ort ließe sich doch eigentlich Vieles vorstellen… Café, Museum, Hotel, Restaurant usw.
Auf der gegenüberliegenden Seite liegt übrigens der Niehler Hafen, der mit seinem langgezogenen Strandabschnitt ebenfalls einen Spaziergang wert ist. Jetzt geht es rechts entlang zum Stammheimer Ufer und für eine kurze Zeit auf den schmalen Radweg, der am Rhein entlang führt.
Flittard bedeutet übrigens „Fließende Erde“ und weist damit auf die Hochwassergefährdung hin. Und die Künstlerin Birgit Urbanus hilft mit ihren zehn Stationen dabei, zu mehr Achtsamkeit und Sinn zu finden. Ich habe leider nicht alle Plakate gefunden, vielleicht beim nächsten Mal.
Das Naturschutzgebiet Flittarder Aue
Das Hochwasser haben wir auch in diesem Jahr wieder zu spüren bekommen, wie sich hier schön durch die großen Mengen an Ästen bemerkbar macht, die nach Rückgang des Wassers in den Ästen der bestehenden Bäume hängen geblieben sind. Durch eine Müllsäuberungs-Aktion ist die Region am Wasser hier relativ sauber, was allerdings bekanntlich nur eine Frage der Zeit sein dürfte.
Die unten verlinkte Tour führt nicht direkt am Rhein entlang, da der schmale Weg über die Steine im Sommer möglicherweise zugewachsen ist. Die GPS-Tour braucht man im Grunde auch nicht wirklich, da man sich zum einen nicht verlaufen kann und zum anderen die Länge am besten selbst gestaltet.
Wer viel Zeit hat und zum Beispiel eine Halbtagestour unternehmen möchte, kann zum Beispiel auch bis zum Japanischen Garten und Carl-Duisberg-Park in Leverkusen laufen. Mit dem Fahrrad ist das ebenfalls eine schöne Tour, die dann allerdings nicht unmittelbar am Rhein entlang führt.
Auf meiner Tour heißt es an dieser Stelle den Rückweg anzutreten, wo links die Kopfweiden beginnen. Hier führt der Asphaltweg auf den Flittarder Damm, von dem aus man zu seiner Linken das Wasser in den großen Behältern des Klärwerks plätschern hören kann. Das weitläufige Gebiet in den den Auen mit den vielen Obstbäumen ist herrlich.
Besonders schätze ich an dieser Gegend, dass sie so weitläufig ist und man größeren Menschenansammlungen ausweichen kann – sofern überhaupt vorhanden.
Zurück im Schlosspark
Für mich ist diese Runde hier nie ein normaler Spaziergang, da es so viel zu sehen gibt und das Gebiet immer wieder dazu einlädt, den Weg doch noch ein wenig weiter zu gehen als ursprünglich geplant. Allein im Park auf einer Bank zu sitzen und dem Geschrei der Halsbandsittiche zuzuhören lohnt sich für eine ganze Weile. Wer den Park noch nicht kennen sollte und sich den Skulpturen widmen möchte, wird allein dafür Zeit brauchen.
Parken: Schlosspark Stammheim, z. B. Schloßstraße oder Egonstraße
GPS-Routen:
– 1) 1 Stunde Schlosspark Stammheim – Runde von Stammheim
– 2) 2 ¼ Stunden Altarm des Rheins – Schlosspark Stammheim Runde
Liebe Ute, ich bin total begeistert von Deiner Website! Die Wanderung „Altarm des Rheins – Schlosspark Stammheim Runde“ würde ich gerne machen, aber Dein Link auf Komoot führt zu „Seite nicht gefunden“. Mit der Suchfunktion auf Komoot finde ich die Wanderung auch nicht. Zum Wandern brauche ich immer die GPS-Anzeige in der Wanderkarte meiner Komoot-App, sonst verlaufe ich mich 🙂 Wie kann ich die Wanderung in der App finden, oder ist sie gelöscht? Viele Grüße Anne