Dieses Areal gehört zu meinen liebsten Regionen für ausgedehnte Spaziergänge in Köln. Das Gebiet ist weitläufig, vielseitig und von hier aus kann man mit mehr Zeit theoretisch auch zu den Poller Wiesen laufen oder in die andere Richtung bis nach Porz-Langel. Hier möchte ich jedoch „nur“ sozusagen die Hausrunde vorstellen.
Dauer: 1 Stunde * Kilometer: 4 km * Schwierigkeit: Leicht
Die schönsten Eindrücke gibt es hier im Herbst und Frühling und dann früh morgens oder bei Sonnenuntergang. Dann ist auch – zumindest innerhalb der Woche – recht wenig los und man hat die Auen und das Rheinufer dann mit etwas Glück ganz für sich allein.
Auf der gegenüberliegenden Seite kann man das Rodenkirchener Ufer sehen. Wer sich erst stärken möchte bzw. Hunger haben sollte, kann in den wärmeren Monaten dem idyllisch gelegenen Wiesenhof Café auf dem Campingplatz einen Besuch abstatten (Öffnungszeiten checken!). Andernfalls geht es von hier aus nun weiter Richtung Süden.
Der Wasserstand des Rheins ändert sich hier praktisch von Woche zu Woche, daher kann man im Herbst/Winter nicht immer alle Wege am Wasser entlanggehen. Im Sommer ist es ein toller Ort, um mit etwas Proviant bewaffnet den Sonnenuntergang zu genießen. Hier sind im Gegensatz zu den Poller Wiesen nicht so viele Menschen und daher ist es etwas entspannter.
Achtung: Grillen und Feuer machen ist hier nicht erlaubt, bitte unterlassen. Das ganze Areal ist ein Landschaftsschutzgebiet und sollte demzufolge Natur und Tieren ein gutes und sicheres Zuhause sein. Wer übrigens Geocaching mag, kann mal in seine App schauen – hier gibt es ein paar Plätzchen zu entdecken.
Wer etwas mehr Zeit hat als eine Stunde, kann noch etwas weiter Richtung Süden gehen. Der Blick auf den Rhein und Rodenkirchen ist an dieser Stelle sehr schön. Im Sommer muss man sich den schmalen Weg besonders an den Wochenenden mit Radfahrern teilen und ist dann weniger idyllisch. Morgens ist es, wie auf den Fotos zu sehen, herrlich ruhig.
Bei der Hälfte der Runde heißt es Umkehren und nun weg vom Wasser über die Wiesen. Im Frühjahr und Herbst zieht eine große Schafherde über die gesamte Fläche für jeweils ein paar Wochen und bietet immer eine schöne Kulisse, die viel Ruhe ausstrahlt.
Bei dem Areal gilt es zu wissen, dass es „eigentlich“ nicht betreten werden darf. Das Gelände gehörte zu der ehemaligen Kaserne Brasseur und wurde nach dem 2. Weltkrieg als Truppenübungsplatz genutzt. So wird lt. Beschilderung empfohlen, das Gelände nur auf den ausgebauten Wegen zu betreten, da nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich noch Kampfmittel unter der Erde befinden.
Diese Angaben sind insofern etwas skurril, da nicht nur der Schäfer mit schwerem Gerät über das gesamte Gelände fährt und seine Schafe darauf seit vielen Jahren weiden, sondern das Gebiet wird bedauerlicherweise auch von der Stadt genutzt, um Bomben aus dem Raum Köln zu entschärfen (zum Leidwesen der Tiere und Pflanzen).
Ein absoluter Sehnsuchtsort, besonders zu dieser Jahreszeit. Wildschweine und Wild gibt es hier nicht, aber mit etwas Glück kann man an manchen Tagen früh morgens oder abends einen Fuchs über die Wiese laufen sehen.
Im letzten Abschnitt der Tour kann man noch einen Blick auf den Westhovener Weiher werfen. Im Sommer bzw. bei sehr warmen Temperaturen oder in Zeiten mit wenig Regen, sollte man seinen Hund besser nicht darin baden oder daraus trinken lassen, da sich dort Keime und Bakterien entwickeln, die Durchfall verursachen können.
Zu jeder Jahreszeit gibt es hier andere Tiere, Insekten und Pflanzen zu entdecken, sofern man sich etwas Zeit nimmt, genauer hinzuschauen. Hummeln und Bienen tummeln sich auf den Disteln und mittlerweile wurden Blumenwiesen angelegt, wodurch sich hier im Sommer erfreulicher Weise auch zahlreiche Schmetterlinge tummeln.
Ich wünsche dir eine schöne Zeit in den Auen!
Parken: Öffentlicher Parkplatz bei den Kleingärten In der Westhovener Aue
GPS-Tour: Runde auf Komoot „Alter Kirschbaum – Westhovener Aue Runde„
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