Die Feldkapelle Bruder Klaus gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten in der Nordeifel. Wenn du dich für Architektur interessierst, solltest du diese kleine Wanderung definitiv einplanen. Die außergewöhnliche Kapelle liegt mitten in der Natur bei Wachendorf, einem kleinen Ortsteil von Mechernich, und wurde vom Schweizer Architekten Peter Zumthor als Ort der Stille und Einkehr entworfen.
Dauer: ca. 45 Min. bis 1 Stunde * Kilometer: 2,6 km * Schwierigkeit: Leicht
Die Strecke selbst ist nicht besonders spektakulär oder abwechslungsreich, vielmehr geht man vom Parkplatz zur Kapelle über Feldwege. Sie ist einfach und lässt sich auch mit Kinderwagen bewältigen. Die Tour lässt sich sehr gut mit einem Ausflug in die Umgebung kombinieren, zum Beispiel nach Kommern oder ins Freilichtmuseum.

Es gibt nur einen Parkplatz, der zu der Kapelle führt, und der liegt auf der Iversheimer Straße (Google Maps). Er ist ziemlich groß, also keine Sorge, dass du hier ggf. ausweichen musst. Wenn du mehr Zeit hast, kannst du übrigens auch eine längere Wanderung planen. Du passierst hier automatisch einen Weg der Eifelschleifen und kannst somit eine 11 km lange Wanderung durchführen (Strecke).

Du brauchst übrigens nicht denselben Weg wieder zurückgehen, sondern kannst später von hier aus gesehen rechts von der Kapelle wieder Richtung Parkplatz gehen, dann ist es etwas weniger eintönig.

Mehr über die Entstehung und Geschichte erfährst du auf der Webseite feldkapelle.de. Die Kapelle ist dem heiligen Nikolaus von Flüe (Bruder Klaus) gewidmet und wurde 2007 als privat gestifteter Bau eingeweiht. Bruder Klaus (1417–1487) war ein Schweizer Mystiker, Einsiedler und gilt bis heute als Symbol für Frieden und spirituelle Einkehr.

Die dreieckige Tür ist der erste ungewöhnliche Schritt in die Feldkapelle Bruder Klaus. Der Innenraum wirkt rau und beinahe höhlenartig. Das liegt daran, dass für den Guss 112 Baumstämme als innere Schalung verwendet wurden, die nach dem Aushärten des Betons verbrannt wurden. Die senkrechten Rillen und Spuren erinnern noch daran. Eine schlichte Bank und eine Kerzenbox laden hier zur stillen Einkehr ein.

Da die Kapelle nur Platz für wenige Menschen bietet, ist es sinnvoll, kurz zu warten, bis andere wieder herauskommen. Ist schließlich keine normale Sehenswürdigkeit, sondern ein Ort der Stille und des Andenkens. Wer den Innenraum fotografieren möchte, sollte ein Weitwinkel-Objektiv mitbringen, um die besondere Atmosphäre und Architektur vollständig einfangen zu können.

Tageslicht fällt durch eine Öffnung an der Spitze der Kapelle nach innen und ist bewusst so gestaltet, dass Licht und Regen eindringen dürfen. An den Wänden sind kleine Glaskugeln eingelassen, die Licht reflektieren und den dunklen Raum je nach Tageszeit dezent zum Leuchten bringen.

Im hinteren Bereich des Raumes steht eine kleine Bronzeskulptur des heiligen Nikolaus von Flüe – Bruder Klaus. Die abstrahierte Figur stammt vom Schweizer Künstler Hans Josephsohn und wirkt bewusst reduziert. Sie fügt sich unaufdringlich in den kargen Raum ein und unterstreicht dessen spirituelle Wirkung, ohne sich in den Vordergrund zu drängen.

Alles in allem eine sehenswerte kleine Wanderung – und wer in der Gegend ist, sollte sich die Kapelle nicht entgehen lassen. Wenn du noch eine weitere Wanderung durchführen möchtest, sind vielleicht die Kakushöhle oder die Katzensteine interessant für dich.
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